Depression – eine Volkskrankheit
Definition
Depressionen sind eine weit verbreitete psychische Erkrankung, die das Leben und die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen kann. Im Jahr 2017 berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass rund 322 Millionen Menschen von Depressionen betroffen sind. Da die Symptome und der Verlauf der Krankheit sehr unterschiedlich sein können, gestalten sich auch die Diagnose und die Behandlung in manchen Fällen schwieriger.
Häufigkeit und Prognose
Das Risiko, an einer Depression zu erkranken, ist hoch: fast eine von fünf Personen erlebt im Laufe ihres Lebens eine depressive Episode. In den letzten Jahrzehnten haben sich Depressionen häufiger gezeigt, was auch daran liegen könnte, dass mehr Menschen darüber sprechen und eine Diagnose erhalten.
Prognosen zeigen, dass Depressionen in Zukunft eine der häufigsten Ursachen für gesundheitliche Beeinträchtigungen und weltweit der häufigste Grund für Behinderungen sein könnten. Die COVID-19-Pandemie hat die psychische Gesundheit vieler Menschen zusätzlich belastet und zu einem Anstieg depressiver Störungen beigetragen.
Viele Betroffene erleben ihre erste depressive Episode vor dem 20. Lebensjahr oder zwischen Mitte 20 und Mitte 40. Obwohl sich der Großteil innerhalb eines Jahres erholt, kommt es bei knapp 80 % der Fälle später zu mindestens einer weiteren depressiven Episode.
Diagnose
Eine depressive Störung ist gekennzeichnet durch wiederkehrende depressive Episoden. Die Diagnose kann bereits gestellt werden, wenn erstmalig fünf oder mehr Symptome über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen auftreten, darunter zum Beispiel eine gedrückte Stimmung sowie Interessenverlust und Freudlosigkeit. Weitere Symptome können Müdigkeit, Schlafprobleme, Veränderungen im Gewicht oder Appetit, Konzentrationsschwierigkeiten und Gefühle von Wertlosigkeit sein. Es ist wichtig, dass diese Symptome nicht durch andere Erkrankungen oder Medikamente erklärbar sind. Halten depressive Symptome über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren an, spricht man von einer anhaltenden depressiven Störung.
Interventionen
Das Hauptziel der Behandlung von Depressionen ist die vollständige Beseitigung der Symptome und die Wiederherstellung der Lebensqualität. Hierfür stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, darunter Gesprächstherapien, Medikamente und in bestimmten Fällen auch Elektrokrampftherapie, zur Verfügung. Leichtere Formen der Depression können oftmals alleinig mit Gesprächstherapien behandelt werden, bei schwereren Formen ist eine Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten notwendig. Generell sind zu Behandlungsbeginn auch allgemeine Maßnahmen wie eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung empfehlenswert.
Zusammenhang zwischen Depression und chronischer Erkrankung
Depressionen treten häufig zusammen mit anderen chronischen Erkrankungen auf. Personen mit chronischen Krankheiten haben ein höheres Risiko, auch an Depressionen zu leiden, und umgekehrt. Dies kann die Behandlung beider Krankheiten komplizierter gestalten. Es ist wichtig, depressive Symptome zu behandeln, da unbehandelte Depressionen auch den Verlauf anderer Krankheiten negativ beeinflussen können.
Fazit
Depressionen sind eine ernsthafte Gesundheitsproblematik, die die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen kann. Eine schnelle Diagnose und Behandlung sind wichtig, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Daher sollte bei Verdacht auf depressive Symptome ein Arzt:eine Ärztin aufgesucht und die Symptome direkt angesprochen werden.
Sollten Sie an einem oder mehreren im Artikel genannten Symptomen leiden, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihre Ärztin/Ihren Arzt.
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Dieser Test ersetzt keine ärztliche Konsultation und Diagnose. Er ist ein Instrument der Orientierung und kann Ihnen die Entscheidung erleichtern, sich in fachliche/ärztliche Betreuung zu begeben.
WHO (2017). Depression and other Common Mental Disorders: Global Health Estimates
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