Depression

Der Zusammenhang von Depression und Burnout

  1. Startseite
  2. News
  3. Du bist hier:Der Zusammenhang von Depression und Burnout

Veröffentlicht:01.07.2024

5 Minuten

Artikel

Depressive Erkrankungen und Burnout sind zwei schwerwiegende psychische Gesundheitsprobleme, die oft Hand in Hand gehen und in vielen Berufen weit verbreitet sind.1,2 Lehrer:innen und Krankenpflegepersonen sind beispielsweise zwei Berufsgruppen, die besonders anfällig für diese Erkrankungen sind.3,4

 

Tag für Tag stehen Lehrer:innen immer mehr Schüler:innen gegenüber, müssen mit weniger Ressourcen mehr unterrichten und mehr verwalten - der Stress nimmt zu. Langfristiger Stress und übermäßige Arbeitsbelastung können wiederum zu Burnout führen – einem Zustand emotionaler Erschöpfung, Depersonalisierung und verminderter Leistungsfähigkeit, der häufig mit Depressionen einhergeht.1,3

Wurden nur klinisch bedeutsame (mittelschwere bis schwere) psychische Erkrankungen bei Lehrer:innen berücksichtigt, so lag die Prävalenz (d. h. die Häufigkeit) von Burnout in einer Studie zwischen 25,12 % und
74 %, die von Stress zwischen 8,3 % und 87,1 %, jene von Angst zwischen 38 % und 41,2 % und die von Depression zwischen 4 % und 77 % - durchwegs hohe Werte.3

Pflegepersonen sind mit menschlichem Leid und Schmerz konfrontiert und müssen häufig unter Druck Entscheidungen treffen. Dieser hohe Stress und die emotionale Belastung können zu einem erhöhten Depressionsrisiko führen. Ein Mangel an Selbstfürsorge kann die Entwicklung einer Depression zusätzlich begünstigen.4 Burnout, Depression, Angst und Stress sind Faktoren, denen etwa Pflegepersonen in der Intensivpflege ausgesetzt sein können und die sowohl zu einer emotionalen wie auch beruflichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen können.4,5

Depression und Burnout gemeinsam sind Symptome wie Erschöpfung, Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten und verminderte Motivation. Personen, die unter Burnout leiden, haben zudem ein höheres Risiko, an Depressionen zu erkranken, da die emotionale Belastung und Erschöpfung ihre Widerstandsfähigkeit gegen Depressionen verringern können.1,2

Neben dem organisatorischen Umfeld am Arbeitsplatz spielen auch individuelle Merkmale eine wichtige Rolle bei der Erklärung des Burnout-Syndroms. Depression ist ein wichtiger Faktor für Erschöpfung, während Zynismus und die Verschlechterung von Beziehungen eher durch ein Burnout zu erklären wären.1,2

Erschreckenderweise gaben in einer Studie fast 80 % der Beschäftigten im Gesundheitswesen an, in der Vergangenheit eine schwere depressive Episode erlebt zu haben. Allerdings wurden nur etwa 23 % der Fälle mit Antidepressiva behandelt und 13 % erhielten eine psychiatrische Nachbehandlung. Zudem konsumierten die Studienteilnehmer:innen mehr Psychopharmaka, rauchten mehr und tranken häufiger Alkohol.5

Es ist hilfreich, sich der Bedeutung der psychischen Gesundheit bewusst zu sein und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, wenn Probleme auftreten. Arbeitgeber können Dienstleistungen anbieten, die den Umgang mit Stress und emotionalen Belastungen fördern und die Arbeitsbelastung auf ein dauerhaft erträgliches Maß reduzieren.6

Fazit: Der Zusammenhang zwischen Depression und Burnout zeigt, wie wichtig es ist, die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz ganzheitlich zu betrachten. Lehrer:innen und Pflegepersonen verdienen - wie auch andere Arbeitnehmer:innen - Unterstützung beim Schutz ihrer psychischen Gesundheit. Dies kann dazu beitragen, Belastungen am Arbeitsplatz zu reduzieren und die Lebensqualität der Beschäftigten zu verbessern.

 

Tipps:

  • Achten Sie auf Burnout-Symptome
  • Notieren Sie verdächtige Symptome und besprechen Sie diese mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.
  • Eine genaue Beschreibung der Symptome kann Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt helfen, ein Burnout von einer Depression abzugrenzen.

  1. NVL-Leitlinie https://www.leitlinien.de/themen/depression/version-3
  2. PMID 30855601 Occupational burnout and its overlapping effect with depression and anxiety
  3. PMID 36078422 Stress, Burnout, Anxiety and Depression among Teachers: A Scoping Review
  4. PMID 37556987 Quality of life of critical care nurses and impact on anxiety,
    depression, stress, burnout and sleep quality: A cross-sectional study
  5. PMID 36949278 Untreated major depression in healthcare workers: Results from the nationwide AMADEUS survey
  6. PMID: 37965247 Resources and interventions to support psychological health and wellbeing in the pharmacy workforce: Analysis and use of a health worker 'burnout' toolkit

PSY_2437NP_01072024

;