Depression

Die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen aufbrechen

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Veröffentlicht:05.08.2024

5 Minuten

Artikel

Die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen aufbrechen

Wenige andere Krankheiten sind so von Vorurteilen betroffen wie Depressionen. Aufmerksamkeit, Mitgefühl und professionelle Unterstützung helfen Betroffenen, die Depressionen oftmals als Schande sehen, hierbei. 1 - 3

Depressionen resultieren aus einem komplexen Zusammenspiel genetischer, biologischer, umweltbedingter und psychologischer Faktoren. Dennoch zögern viele Menschen aus Angst vor Verurteilung oder mangelndem Verständnis in der Gesellschaft, über ihre depressiven Symptome zu sprechen.2, 3

Der erste und bedeutendste Schritt im Umgang mit Depressionen ist, ihre Existenz anzuerkennen. Wenn Sie anhaltende Gefühle von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit oder ein nachlassendes Interesse an jenen Aktivitäten bemerken, die Ihnen einst Freude bereitet haben, könnten dies erste Anzeichen für eine Depression sein. Veränderungen im Schlafverhalten, des Appetits und/oder des Energielevels können ebenfalls auf eine Depression hindeuten.3

Ärzt:innen sind nicht nur für körperliche Gesundheitsprobleme zuständig, sondern auch für das allgemeine Wohlbefinden ihrer Patient:innen. Indem Sie Ihre Erfahrungen und Symptome offen mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt teilen, kann diese/dieser eine mögliche Depression verlässlicher diagnostizieren. Gemeinsam mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, Ihren Angehörigen und anderen Expert:innen können Sie Depressionen besser verstehen – hierfür benötigt es allerdings einer möglichst genauen Beschreibung Ihres gegenwertigen körperlichen und psychischen Befindens.3

Depressionen sind keine Manifestation persönlicher Unzulänglichkeit, sondern eine medizinische Erkrankung, die durch eine Kombination aus Psychotherapie, Medikamenten und Veränderungen im Lebensstil effektiv behandelt werden kann. Urteilen Sie deshalb nicht über sich selbst, sondern beschreiben Sie Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt oder Ihrer Therapeutin/Ihrem Therapeuten genau, welche Veränderungen bzw. welche Symptome Sie wahrnehmen.3

Denken Sie daran: Sie sind nicht allein! Depressionen betreffen Personen aller Altersgruppen, Geschlechter und sozialer Schichten. Indem Sie das Schweigen brechen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, helfen Sie nicht nur sich selbst, sondern tragen auch zur Entstigmatisierung psychischer Belastungen bei.2, 3

Fazit

Ärzt:innen diagnostizieren und behandeln nicht nur körperliche Beschwerden, sondern kümmern sich auch um das allgemeine Wohlbefinden ihrer Patient:innen. Falls Sie unter den Symptomen einer Depression leiden, zögern Sie nicht aus falscher Scham, Ihre Ärztin/Ihren Arzt zu kontaktieren.

Tipps

  • Notieren Sie gegebenenfalls Symptome und besprechen Sie diese mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.
  • Sprechen Sie alle möglichen Aspekte Ihres Wohlbefindens offen an. 

  1. 34253147 Shame's Associations with Depression and Problem Drinking: An Ecological Momentary Study
  2. 37060952 Prevalence, risk, and protective factors of self-stigma for people living with depression: A systematic review and meta-analysis
  3. NVL guidelines

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